Lehrerbetriebserkundung: Großbuchbinderei Bernhard Gehring

 

Eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern unterschiedlicher Schulformen von weiterführenden Schulen in Bielefeld, erkundete am Dienstag, den 29. 01. 2008 die Großbuchbinderei Gehring in Bielefeld. Das Unternehmen besteht seit dem Jahr 1900. Die Geschäftsführung ist erst im Oktober vergangen Jahres von dem Seniorchef Hans-Bernhard Gehring mit Erreichen des Ruhestandes an seinen Sohn Karsten Gehring übergeben worden, der nun die Familientradition in vierter Generation fortsetzt.

Das Buchbinden ist nach dem Buchdruck das letzte Glied in der technischen Fertigung der Druckerzeugnisse. Verarbeitet werden die bedruckten Bogen zum fertigen Produkt, wie Buch, Heft, Zeitschrift, Kalender u. ä.

Neben einer Buchstraße, die alle Arbeiten automatisch versieht und das Herzstück des Betriebes ist, gab es auch Einzelmaschinen für verschiedene Arbeitsgänge, z. B. Falzen, Leimen, Stanzen u. a. In der Buchstraße können 3000 Bücher pro Stunde hergestellt werden und vom Schneiden des Papiers, der Fadenheftung, der Klebebindung, des Aufbringens des Buchdeckels und der Verpackung braucht ein Buch nur knapp 2 Minuten. Hergestellt werden z. B. Geschäftsberichte, Jubiläumschroniken, aber auch Schulbücher, Romane, Kochbücher und Zeitschriften. Zusätzlich gibt es die Möglichkeiten einer Buchdeckelprägung und das Einbringen von Lesebändern.

Gearbeitet wird in Schichtarbeit (zwei Schichten) bei einer tariflich festgelegten Arbeitszeit von 35 Stunden pro Woche. Ein Arbeitszeitkonto sorgt bei Öberstunden für einen Zeitausgleich in ruhigeren Zeiten, wobei der Weihnachtsmonat besonders stressig ist.

Ca. 80 Mitarbeiter beschäftigt die Firma Gehring, dabei sind ca. 60 in der Produktion und ca. 20 in der Verwaltung tätig, außerdem gibt es pro Lehrjahr 3 Auszubildende zum Industriebuchbinder, die auch im Rahmen ihrer Lehre den handwerklichen Teil einer Buchbindung kennen lernen. Die Ausbildung ist sowohl für Jungen als auch für Mädchen zugänglich, wobei es kaum Bewerbungen von Mädchen bisher gegeben habe, es seien aber bereits einige Mädchen dort ausgebildet worden, erläuterte der Meister, der diese Erkundung leitete.

Die jungen Leute, die sich für diesen Beruf interessierten, sollten neben guten Noten in Mathematik und Deutsch auch Interesse für Bücher mitbringen, fuhr der Meister fort.

Insgesamt gesehen war es eine sehr gelungene Betriebserkundung und hat den Lehrerinnen und Lehrern gute Einblicke in die Herstellung eines Buches gewährt.

(Bericht: Ursula Reinartz, AK Bielefeld)

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