Podiumsdiskussion “Gesundheitsreform”

Podiumsdiskussion “Gesundheitsreform”

Zum aktuellen Thema

Wie krank ist unser Gesundheitssystem? Organisation und Finanzierung der Gesundheitsversorgung – Situation und Perspektiven

diskutierten am 06. November 2007

  • Kersten Hartmann, Vorsitzender des Apothekervereins Bielefeld

  • Olaf Kassau, Regionaldirektor der AOK Bielefeld/Gütersloh

  • Dr. Klaus Reinhardt, Sprecher der Initiative Bielefelder Hausärzte

  • Dr. Georg Rüter, Geschäftsführer Franziskus-Hospital

  • Moderation: Dr. Werner Efing, Vorstandsmitglied Gildenhaus e. V.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion zeigen sich mit dem derzeitigen Stand des Gesundheitswesens in Deutschland sehr zufrieden. Das Gesundheitswesen erbringt 11 % des Bruttosozialprodukts und hat eine höhere Innovationsgeschwindigkeit als die Automobilindustrie. Der ökonomische Druck wirkt sich insbesondere bei den Krankenhäusern sehr heilsam aus – sie haben die Kapazitäten verringert, Kernkompetenzen ausgebaut und arbeiten intensiv an der Verbesserung der Qualität. Die Zahl der angestellten und freiberuflich arbeitenden Ärzte hat einen historischen Höchststand erreicht. Pro Woche gibt es 250 Arzt-/Patientenkontakte – in Norwegen sind das nur 120 (wobei die Sterblichkeit in beiden Ländern gleich ist). Die Krankenkassen haben durch veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen mehr Möglichkeiten, sich gegenüber ihren Versicherten zu profilieren. Für die Apotheken gibt es (noch) ein Mehrbesitzverbot, d. h. ein Apotheker darf maximal 4 Verkaufsstellen besitzen. Diese Regelung wird möglicherweise in 2009 aufgehoben.

Für die Zukunft sehen die Experten große Risiken bei der Finanzierung und beim qualifizierten medizinischen Nachwuchs. Sie fordern deshalb die Aufhebung der durchregulierten und kartellierten Strukturen und damit eine größere Liberalisierung des Gesundheitssystems. Die ambulanten und stationierten Versorgungseinrichtungen sollten über virtuelle Netzwerke verknüpft werden. Darüber hinaus wäre eine Kostenerstattungstransparenz für die Patienten sehr wichtig.

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