Gildenhaus Gespräch am 26.02.2019

Gildenhaus Gespräch am 26.02.2019

Zum Thema Kryptowährung – Fluch oder Segen? lud der Verein Gildenhaus am 26.02.2019 ins Denkwerk nach Herford ein.

Oliver Flaskämper, Vorstand der Bitcoin Deutschland AG, erklärt, was Kryptowährung (am Beispiel Bitcoin) ist und was den Handel damit so spannend macht:

Bitcoin und die zugehörige Software ist eine digitale Geldbörse. Die Gesetzmäßigkeiten der Währung sind in der Software includiert, alle Nutzer sind Betreiber, es gibt somit keinen zentralen Server o.ä.  Die zugrundeliegende Blockchain-Technik ist zuverlässig und sicher. Die absolute Geldmenge ist -mathematisch gesichert – auf 21 Mio BTC limitiert, diese Grenze wird im Jahr 2140 erreicht sein. Als 2008 der Japaner Satoshi Nakamoto ein Whitepaper für eine dezentrale Kryptowährung ins Netz stellte, gab es fast 2 Jahre lang keinen Wert für Bitcoin. Erst 2010 fand der erste dokumentierte Deal über 2 Pizzen für 10.000 BTC statt (heute hätten diese einen Wert von 34 Mio Euro).

 

 

 

 

 

 

Auch wegen der hohen Kursschwankungen hält Flaskämper Kryptowährungen nicht geeignet als Zahlungsmittel, sondern sieht es überwiegend als Anlage- und Spekulationsobjekt. In anderen Ländern ohne stabile Währung kann das jedoch ganz anders aussehen.

Oliver Flaskämper schuf mit bitcoin.de den ersten Marktplatz für den Handel mit Kryptowährung. Wer hier sein Geld anlegt, sollte allerdings Geduld und keine schwachen Nerven haben, zu groß können die Kursschwankungen sein.

Die Vorteile digitaler Währungen:

  • Keine zentralen Server
  • Bitcoin-Transfers sind sehr schnell
  • Bitcoin-Transfers sind irreversibel
  • Sie sind sicher, die Algorithmen der Blockchain-Technologie können nicht gehackt werden.
  • Sie sind weitestgehend anonym, auch wenn der Nutzer datenspuren hinterlässt

Fazit: Bitcoin ist kein Hype mehr, hat sich mittlerweile als digitales Gold mit Bezahlfunktion“ etabliert.

Marc Sebastian Hütten, Berater beim Bankhaus Lampe KG betrachtete das Thema aus Sicht einer Privatbank. Neben den konventionellen Anlageklassen  (Aktien, Anleihen, Renten, Währungen, Rohstoffe) sieht er Kryptowährungen als Option in der Anlageklasse der Alternative Investments.

 

 

 

 

 

 

Hier kann es durchaus sinnvoll sein, zur Risikostreuung der Geldanlagen auch in Alternative Investment zu investieren. Investoren sollten hierbei bedenken:

  • Besteht Vertrauen in die Technologie ?
  • Hohe Kursschwankungen – halte ich das aus?
  • Politische Regularien / Beschränkungen können Kurse beeinflussen, und das international sehr unterschiedlich
  • Nachhaltigkeit: sehr hoher Energieverbrauch bei Transaktionen

Fazit: Es herrscht eine gewisse Goldschürfer-Mentalität, die Informationsgewinnung ist schwierig und die Risiken werden systematisch falsch dargestellt und unterschätzt, die Regulierungen sind nicht einschätzbar. Der Einsatz im professionellen Assetmanagement ist deshalb aktuell noch fragwürdig.