Der Ehrengast und Festredner Friedrich Merz sprach am 25.11.2009 vor 180 Personen über die aktuelle wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation:
Krisenjahr 2009 – Ausblick 2010.
Friedrich Merz ging in seinen Ausführungen zunächst auf die hohe Staatsverschuldung ein, die im Wesentlichen durch Zusagen in den 1970er Jahren entstanden sei. Diese Versprechungen in Bezug auf Sozialleistungen führten heute zu einer Überforderungskrise der großen volkswirtschaftlichen Aggregate in Europa. Beispielsweise würden beinahe ein Drittel des deutschen Bruttosozialproduktes durch Transferleistungen verbraucht.
In Bezug auf die Finanzkrise sei das Verhalten der Bundesregierung im vergangenen Jahr absolut richtig gewesen, meinte Friedrich Merz, jetzt benötige man jedoch in Europa ein gemeinsames Vorgehen mit zentralen Rating – Agenturen, Bankenaufsichten und höheren Anforderungen an die Eigenkapitalausstattung der Finanzinstitute. Um eine nachhaltige Überforderung der öffentlichen Hand zu verhindern, sei ein abgestimmtes Handeln innerhalb der EU zwingend notwendig.
Friedrich Merz hält den Bildungsföderalismus für eine der wesentlichsten Bremsen der volkswirtschaftlichen Wettbewerbsfähigkeit. Es entwickele sich ein Bildungsproletariat der 2. und 3. Generation, das über die staatlichen Bildungseinrichtungen nicht mehr aufgehalten werden könne. Aus diesem Grund sollten sich insbesondere die Unternehmer um die Kindergärten, Schulen und Universitäten kümmern, um kluge Menschen zu qualifizieren, die später die Zukunft unseres Landes gestalten könnten.
Quintessenz: die soziale Marktwirtschaft müsse immer wieder erneuert werden, denn die Gefährdung dieses Systems sei nicht zu unterschätzen.
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