Lehrerbetriebserkundung – HBZ Brackwede

Lehrerbetriebserkundung des AK Schule/Wirtschaft im Handwerksbildungszentrum (HBZ) Bielefeld-Brackwede


Eine Gruppe von Lehrerinnen und Lehrern aus unterschiedlichen Schulformen der weiterführenden Schulen in Bielefeld erkundeten am 29. 09. 2010 das Handwerksbildungszentrum in Bielefeld-Brackwede.





Zunächst erhielten die Lehrkräfte einen Überblick über die Entwicklung dieser Bildungseinrichtung durch den Geschäftsführer Klaus-Werner Schäfer.

Bei dem HBZ Brackwede – Fachbereich Bau e. V. handelt es sich um einen eingetragenen Verein, der im Jahr 1977 als überbetriebliche Ausbildungsstätte für Lehrlinge des Baugewerbes seine Tätigkeit aufnahm. Mitte der 1980er Jahre wurde das Bildungsangebot des Fachbereiches Bau erweitert. Heute gibt es 11 Ausbilder (Meister) für die Bereiche

  • Maurerhandwerk
  • Beton- und Stahlbetonbauerhandwerk
  • Stuckateurhandwerk
  • Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerk
  • Straßenbauerhandwerk

Im Bereich der Weiterbildung gibt es die Meisterschule für das Bauhandwerk in der neben vier festangestellten Dozenten 20 Referenten die Gebiete I – IV unterrichten:

I   Praxis

II  Theorie

III kaufmännische Aufgabenfelder

IV  Ausbildereignung


Neben Schulungen und Seminaren zu z. B. „Sicherung von Arbeitsstätten an Straßen“, „Sachkunde zur Dichtigkeitsprüfung“ oder „Fachkunde für Wärmedämmtechnik“ u. a., gibt es auch Bildungsprodukte für die Agentur für Arbeit, so z. B. externe Gesellenprüfungen, Umschulungsmaßnahmen, Trainings- und Übungseinheiten in der Werkstatt usw.

Weiter gibt es im HBZ Brackwede die Fachbereiche KFZ und Maler- und Lackierer.

Ein Rundgang durch die verschiedenen Werkstätten des HBZ: Zimmerei, Straßenbau, Stuckarbeiten, Maurer, Fliesenleger und die Bereiche KFZ-Handwerk, KFZ-Lackiererei ergänzten die Informationen und veranschaulichten die im Vortrag vorgestellten Berufe.

Anschließend stellten Eckard Nolte und Renate Uhlending zwei Projekte vor, in denen Schülerinnen und Schüler Informationen über verschiedene Handwerksberufe bekommen und in einigen Berufsfeldern erproben können, ob sie sich für diesen Beruf eigenen würden.

In dem Projekt „Talentoffensive (Bau) Handwerk“ können Schülerinnen und Schüler praktische Berufsorientierung in mindestens drei Berufen erleben; zunächst findet im Rahmen einer Potenzialanalyse eine Kompetenzfeststellung statt. Das Angebot besteht aus 20 Berufen und 10 Arbeitstage lang sammeln die jungen Leute aus der Sekundarstufe I (ab Klasse 8) Praxiserfahrungen in mindestens drei Berufen. Das Ganze vollzieht sich in einem Trägernetzwerk, in welchem das HBZ Brackwede mit dem HBZ Bielefeld am Kleiberweg, mit den von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und dem – Verein BAJ (Berufliche Ausbildung und Qualifizierung Jugendlicher und Erwachsener) e.V. kooperieren. Gefördert wird das Projekt durch das BMBF.

Bei dem Projekt TaHa (Talentinitiative Handwerk OWL) handelt es sich um ein Verbundprojekt mit der Handwerkskammer OWL unter der Leitung des HBZ Brackwede.

Das Projekt kann passgenau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Schule abgestimmt werden. Mit Hilfe eines eigens hierfür entwickelten Talentbaukastens kann Berufe-marketing für gut 80 Berufe betrieben werden. Welche Bausteine ausgewählt werden und zum Einsatz kommen, richtet sich nach der Absprache mit den zuständigen Lehrkräften für die einzelne Schule. So können unterschiedliche Fertigkeiten erprobt werden und die Schülerinnen und Schüler erhalten haptische Eindrücke von den Berufen. Darüber hinaus gibt es sog. Talenttage im HBZ, an denen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte Informationen über Handwerksberufe erhalten können. Das HBZ unterstützt auch bei der Lehrstellensuche und führt für Ihre Handwerksbetriebe, die Auszubildende suchen, ein Bewerbervorauswahlverfahren durch. Die hierbei erfolgreichen jungen Leute werden dann in einem zweitägigen Assessementcenter weiter geprüft und die Erfolgreichen aus diesem Verfahren erhalten dann den Ausbildungsplatz.

Unterstützt werden auch europäische Ausbildungskooperationen, die mit Mitteln des BMBF und des Europäischen Sozialfonds gefördert werden.

Es war insgesamt ein sehr informativer und interessanter Nachmittag, der viele Impulse für die schulische Berufswahlarbeit gebracht und den Lehrkräften die Angebote des HBZ für die Schulen anschaulich erläutert hat.

(Fotos + Bericht: Ursula Reinartz AK-Leiterin Bielefeld)

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